Würfelmeister - Rollenspielverein Würzburg

Sorry aber da muss ich dazwischen gehen. Wir starten die nächste Runde dort wo wir aufgehört haben, nämlich in der Umbra.
Verstehe mich nicht falsch, ich finde es super dass ihr hier im Forum was macht, aber ohne vorherige Absprache ist es eher ein Hindernis für mich beim Leiten.

Sorry, wollte da nicht zwischengrätschen. Dann tauchen wir nochmal in die Vergangenheit.

Mo 15.08.1880 Halbmond

Dean war mit einem Karren und einem Pferd in Mogollon unterwegs. Nachdem sie ihre erste Verwandlung hinter sich hatten durchliefen sie nun regelmäßig Übungen und Trainings, um sich zu verwandeln, zu jagen oder die Garougeschichte zu lernen. Dean wollte seine Freizeit nutzen, um ein Haus zu bauen. Der Grundstein war schon gelegt, jetzt musste der Rest noch drauf. Er machte sich auf um Material für das Haus zu kaufen. Er hatte es den anderen freigestellt, ob sie ihm helfen oder nicht. Er war gespannt, ob er einem von ihnen bei einem Händler oder seinem Grundstück begegnen würde. Er rechnete am ehesten mit Matt - der sah aus, als würde er die Sachen auch anpacken.

Es war heiß. Wie üblich im August, brannte die Sonne unbarmherzig auf die Stadt nieder. Teilweise flimmerte die Luft über den staubigen Wegen von Mogollon und Mensch wie Tier suchte sich wenn es konnte, ein schattiges Plätzchen. Doch die Hitze war dennoch überall, ein aufgestautes Schwelen, dass drückend wirkte.

Matt hatte sich an diesem Tag zu Deans Grundstück begeben um ihm bei seinem Hausbau zu helfen. Eigentlich hätte er sich wahrlich angenehmer Dinge vorstellen können an diesem Tag, die er er hätte tun können. Dinge die es nicht bedurften den ganzen Tag in der Sonne zu stehen. Doch seit Monaten hatte er sich bessere Dinge vorstellen können, als die die er tun musste. Alles hatte sich verändert. Sein ganzes Leben und nun musste er irgendwie damit klar kommen. Mit der Tatsache kein Mensch mehr zu sein, oder kein voller mehr. Halb Mensch, halb Wolf. Etwas das er nie für möglich gehalten hätte.
Und dann plötzlich die anderen. Dean, Victoria,...Tatze. Das war jetzt sein Rudel...Rudel...wie seltsam. Er konnte sich noch nicht daran gewöhnen. Doch es war wohl wichtig. In dieser Gemeinschaft...Rudel waren wichtig. Zusammenhalt.

Deshalb war er heute auch hier. War gekommen um Dean zu helfen, weil er das wohl tun sollte.
Er hatte einiges Werkzeug mitgebracht. Immerhin würden sie heute etwas tun, mit dem er besser zurecht kam, als dem ganzen neuen Werwolfkram. Nicht dass er diesen hasste, es war interessant. Neue durchaus spannende Erfahrungen, aber doch noch so verwirrend.

Gedanken verloren stand er am Fundament von Deans Haus und ließ eine metallne Taschenuhr an ihrer Kette hin und her schwingen. Fing sie immer mal wieder auf und ließ sie wieder los.
Das Sonnenlicht fing sich darin und blitzte reflektierend zurück.

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[Ich liebe Forenrollenspiel ] [Ich hatte es eh so verstanden, dass wir das "verlorene Jahr" noch mal bescheinen]

Das Hufklackern war schon von weitem zu hören und Dean freute sich sichtlich, Matt zu sehen. "Schön, dass du hier bist, ich weiß das zu schätzen." Er sprang vom Wagen und begrüßte Matt mit einem Handschlag. Dean sah für einen Moment verträumt in die Ferne. Heute morgen hatte er einen Hasen gejadt und gefressen. So seltsam fremd es ihm am Anfang noch erschien, mittlerweile kam es ihm so normal vor. "Wir sollten mal zusammen jagen gehen...wir alle, meine ich. Könnte den... Zusammenhalt stärken. Für das Rudel, weißt du?" Rudel. Das Wort kam ihm so seltsam fremd vor, genau wie die anderen.

„About time, Dean.“ trietzte er den Größeren, als dieser mit seinem Wagen hielt und fing ein letztes Mal die Taschenuhr auf.
„Hm“ machte er dann nur, als Dean ihn ansprach. „Sicher. Kein Problem....“ Dann ging sein Blick ebenso in die Ferne. „Jagen?...Ja, irgendwas für den Zusammenhalt.“ Er war sich nicht sicher ob das wirklich Zusammenhalt schaffen würde. Jagen war per se noch etwas wirklich seltsames.
Etwas mit seinen Zähnen zu fangen und zu zerreißen...
Daran musste er sich mehr gewöhnen, es kam ihm noch nicht normal vor.
Nur das laufen als Wolf, das gefiel ihm schon sehr, wenn alles schärfer und lebendiger wurde.
„Ich weiss nicht wie sich ein Rudel anfühlt, aber denkst du wir sind ein Rudel? Ich meine, wir müssen eines sein, aber...Rudel...das klingt mehr nach...Familie.“ Matt musterte Dean von der Seite. Er konnte sich ihn nicht in seiner Familie vorstellen, auch wenn er ihn schon lange kannte. Sie waren dazu gezwungen miteinander auszukommen. Was wenn sie das nicht konnten?

„Wie kommst du eigentlich damit klar? Neues Leben und so?“ fügte Matt an während er schaute was Dean mitgebracht hatte auf seinem Wagen.

Dean lachte. "Familie ist gar nicht so falsch. Wusstest du, dass ein Rudel bei normalen Wölfen hauptsächlich aus Eltern und Nachwuchs besteht? Da trifft es Familie gar nicht so schlecht." Dean stellte sich innerlich dieselbe Frage. Ging das mit diesen Menschen? Mit Matt kam er einigermaßen aus, aber wie würde das mit dem Rest sein? Grade mit Tatze und Victoria eckte er immer wieder an grade weil sie andere Ansichten als er hatten.

"Weißt du, am liebsten würde ich sagen: ich komm prima klar. Aber soll ich dir was verraten?" Er wartete gar nicht erst sondern sprach einfach weiter. "Ich hab ziemlich Schiss zu versagen. Gestern war noch alles okay und heute reiße ich Wild, verwandle mich in einen Wolf und soll mit einem Haufen Fremder die Welt retten? Nichts für ungut", fügte er noch rasch hinzu. "So langsam versteh ich, wie wichtig das alles ist, aber ich weiß nicht ob ich....ob wir das ganze schaffen können. Aber hey mit dem Verwandeln komm ich prima klar, da hab ich ein echtes Talent dafür. Und du?"

Matt blickte daraufhin Dean etwas verwundert an. Versagen. Hatte er Angst zu versagen? Das war ihm noch nicht in den Sinn gekommen. Mehr hatte er damit zu kämpfen, diese neue Seite seines Lebens anzunehmen und alles unter einen Hut zu bekommen.

„Kein Grund für Entschuldigungen. Fremde sind wir ja, manche mehr als andere. Tatze war nicht mal ein Mensch zuvor, wie wir.“ Matt schüttelte den Kopf, der Gedanke war ihm irgendwie zu seltsam. Aber mittlerweile gab es ja nichts mehr was nicht möglich war.

„Ich mache mir eigentlich gar keine Gedanken darüber ES zu schaffen. ..Die Welt retten...Zmindest bisher nicht. Wir können nichts daran ändern was wir jetzt sind und sind wohl gezwungen zu tun was wir müssen.“ Dann zuckte er mit den Schultern. „Wenn wir versagen wird es so sein. Wenn nicht, auch gut. Natürlich würde ich es bevorzugen, wenn wir nicht bei irgendeiner Scheiße drauf gehen.“
„...aber bei der Gruppe...“ fügte er noch leise hinzu und grinste, meinte es aber auch gar nicht völlig ernst. Vielleicht würden sie wirklich irgendwann ein gutes Rudel sein. Es war ja noch nicht mal ein Jahr vergangen.

Dean lachte halbherzig auf. "Ja du hast recht. Mit uns als Gruppe wirds nicht leicht. Wir können nicht unterschiedlicher sein. Weißt du, es kommt mir vor als würden wir zum Krieg eingezogen werden. Da hat man auch keine Wahl, man wird einfach zusammengesteckt, bekommt ein Gewehr in die Hand gedrückt und man zeigt dir die Richtung in die du feuern sollst. Diese Situation ist nicht sehr anders. Aber es ist so als hätte man uns vier ins Kriegsgebiet gesetzt und wir müssten uns durch einen Dschungel zurück in die Zivilisation schlagen. Ich glaube nicht, dass wir die Welt retten werden. Ich glaube auch nicht, dass wir den Wyrm loswerden. Ich will..." Dean atmete einmal tief ein und aus.
"Ich will das ganze einfach irgendwie zusammenkriegen. Bei mir krachen grad zwei Leben aufeinander und ich hab das Gefühl, es zerreißt mich jeden Moment. Hey, wenn du das jemandem erzählst, muss ich dich umbringen."