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Chronik zur Kampagne Horror im Orient-Express

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Xeron
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Chronik zur Kampagne Horror im Orient-Express

Beitrag von Xeron »

Horror im Orient-Express ist eine Kampagne in vier Bänden für H.P. Lovecrafts Cthulhu, welche die Forschenden auf Cthulhus Spuren mit dem legendärsten und luxuriösesten aller Züge durch ganz Europa führt und auf der Reise unzählige Abenteuer und alptraumhafte Episoden erleben lässt. London, Paris und Frankreich, Lausanne und die Schweiz, Mailand, Venedig, Triest und Italien, Zagreb, Belgrad, Sofia und der Balkan, und schließlich Konstantinopel und die Türkei werden die Spieler bereisen.

In diesem Thread sollen die Erlebnisse der Charaktere auf ihrer Reise mit dem Orient-Express festgehalten werden.
Xeron
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Re: Chronik zur Kampagne Horror im Orient-Express

Beitrag von Xeron »

1. Spielabend - London

Nach vorausgegangenen Begegnungen mit Untoten auf der deutschen Insel Neuwerk, nahm die Journalistin der Gruppe Kontakt zu Prof. Dr. lit. Dr. phil. Julius Smith in London auf, um mit ihm, einem anerkannten Experten der Archäologie, europäischen Sprachen und Parapsychologie, über die übernatürlichen Erlebnisse zu sprechen. Nachdem sich Prof. Smith den Bericht sehr interessiert angehört hatte, lud er die Gruppe zu seiner wenige Tage später stattfindenden Lesung über Geisterphänomene in einen Londoner Club ein.
Dazu reiste die Gruppe einige Tage vor der Lesung vollständig in London an und versuchte in der britischen Nationalbibliothek Informationen über ein früher gefundenes Artefakt zu finden. Die Recherche lieferte allerdings keine nennenswerten Ergebnisse.

Am Tag der Lesung fanden sich schließlich alle Mitglieder der Gruppe im Club ein. Der Professor referierte über den aktuellen Stand seiner Forschungen über Geisterphänomene, von ihm 'Erscheinungen' genannt. Dabei erläuterte Prof. Smith seine neuesten Erkenntnisse anhand dreier ausgewählter Beispiele. Während eines Gesprächs mit Prof. Smith nach der Lesung fiel einem Gruppenmitglied auf, dass sie bei der Unterredung von einem südländisch aussehenden Mann beobachtet wurden.
Einige Stunden später erfuhr die Gruppe aus der Zeitung, dass das Haus des Professors abgebrannt sei und er sowie sein Butler Beddows verschwunden seien. Eine Besichtigung des Anwesens bestätigte, dass das Haus bis auf die Grundmauern abgebrannt war. Auf der Titelseite der Zeitung wurde außerdem von einer mysteriösen Mordserie berichtet, bei der drei türkische Staatsangehörige mit (den Ausweispapieren zufolge) gleicher Indentität erschossen worden waren.

Als die Charaktere anschließend ins Hotel zurückkehrten, fanden sie einen Brief mit einer Botschaft des Professors, in der er sie zu einem Treffen in einem ziemlich heruntergekommenen Stadtteil der englischen Hauptstadt bat. In dem angegebenen Haus traf die Gruppe auf den Professor, der durch Verbrennungen stark entstellt war. Halb im Sterben liegend berichtete er der Gruppe mit schwacher Stimme von einem geheimnisvollen, mächtigen Artefakt, dem sogenannten Sedefkar-Simulakrum, welches eine gewisse türkische Gruppierung finden wolle, um es für bösartige Zwecke zu benutzen. Der Professor erzählte der Gruppe weiterhin von seinem Plan die einzelnen Teile des Artefakts, die über ganz Europa verstreut seien, zu finden und zu vernichten, bevor die Fremden damit Schlimmstes anrichten könnten. Da er durch den Brand nicht mehr in der Lage sei, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, bat er die Gruppe das für ihn zu erledigen. Nach der Zusage erhielten die Charaktere Fahrkarten für den Orient-Express über Paris nach Konstantinopel sowie 1000 Pfund Sterling für die Reise.
Xeron
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Re: Chronik zur Kampagne Horror im Orient-Express

Beitrag von Xeron »

2. Spielabend - Paris

Am Tag vor der geplanten Abreise nach Paris besorgte Dorothea Eisenreich über ihre Verbindungen zur Presse noch falsche Pässe für die ganze Gruppe. Im Gegenzug versprach sie ihre zu erwartenden sensationellen Erlebnisse auf der Reise mit dem Orient-Express der englischen Zeitung zukommen zu lassen. Zur gleichen Zeit stattete der begabte Ingenieur Herbert von Bloom die Koffer der Gruppenmitglieder mit Geheimfächern aus, um darin Waffen und andere wichtige Gegenstände heimlich über die Grenzen schmuggeln zu können.

Am nächsten Tag reiste die Gruppe dann mit einem Zubringer-Zug von London nach Paris. Nach der Ankunft in der französischen Hauptstadt mieteten sich die Charaktere in einem Hotel der mittleren Kategorie ein und begaben sich anschließend in das abendliche Treiben der Metropole. Als die Gruppe am späten Abend vom Abendessen und einem Cocktail in einer der zahlreichen Pariser Bars zurückkehrte, fand sie in einem ihrer Zimmer das Zimmermädchen Charlotte, das trotz der späten Stunde noch das Zimmer reinigte. Das Zimmermädchen wurde sogleich zur Rede gestellt und gründlich untersucht, es konnten jedoch keinerlei Hinweise auf unrechtmäßige Taten gefunden werden. Kevin und Herbert waren jedoch von Anfang an von dem bildschönen Mädchen ziemlich angetan und luden sie anschließend noch zu einem kleinen Drink in die Cocktailbar ein.

Als die Charaktere am darauffolgenden Morgen an der Bibliothèque Nationale ankamen, um mit den Recherchen bzgl. eines gewissen Fenaliks und des Simulakrums zu beginnen, mussten sie feststellen, dass zum Zutritt zur Bibliothek ein Benutzerausweis erforderlich war, den man als Ausländer nur mit einem Empfehlungsschreiben der jeweiligen Botschaft erhielt. Um geheim zu halten, dass ein großer Teil der Gruppe aus (in Frankreich nach dem großen Krieg recht unbeliebten) Deutschen bestand, wurde beschlossen, dass lediglich die Engländerin Anna einen Benutzerausweis beantragen und die Recherche in der Bibliothek durchführen sollte. Unterstützt werden sollte sie dabei von dem sprachbegabten Studenten Remi Vangheim, der der Gruppe am Eingang der Bibliothek gegen eine entsprechende Entlohnung seine Hilfe angeboten hatte.
Während Anna in der großen Bibliothek umherirrte, nahm der Rest der Gruppe an einer Stadtführung teil und befragte den Stadtführer zu bestimmten geschichtlichen Ereignissen im Zusammenhang mit Fenalik.

Die zeitaufwendige Recherche lieferte im Laufe der Zeit schließlich Hinweise auf einen Skandal am französischen Königshof kurz vor der Revolution und in diesem Zusammenhang auch auf die Einlieferung des Comte Fenalik in eine Nervenheilanstalt in Charenton am Stadtrand von Paris. Während der nächtlichen Aufenthalte im Hotel ereigneten sich dort eigenartige Dinge, wobei das Zimmermädchen der Gruppe zunehmend verdächtig vorkam und besonders beobachtet wurde.
Am vierten Tag des Aufenthalts in Paris fuhr die Gruppe zur Nervenheilanstalt in Charenton, um dort weitere Informationen über Fenalik in Erfahrung zu bringen. Allerdings enthielt die Patientenakte nur einen Einlieferungsvermerk aus dem Jahr 1789, weitere Einträge waren dagegen nicht vorhanden. Als die Charaktere auf ein Gespräch mit dem neuen Direktor der Anstalt warteten, wurden sie außerdem auf ein Tagebuch dessen kürzlich bei einem Unfall verstorbenen Vorgängers aufmerksam. Der neue Direktor konnte aufgrund der dürftigen Patientenakte von Fenalik keine relevanten Informationen liefern, gewährte der Gruppe jedoch Einblick in die Räumlichkeiten der Anstalt. Beim Besichtigen des Gebäudes wurden die Charaktere auf einen unzufrieden wirkenden Pfleger aufmerksam und luden diesen nach dem Entwenden des Tagebuchs des alten Direktors auf den ein oder anderen Wein in einer Pariser Bar ein. Als der Pfleger von einigen Details über verdächtige Vorgänge in der Anstalt berichtete, beschloss die Gruppe dem betrunkenen Pfleger den Schlüssel abzunehmen und noch einmal heimlich in die Anstalt einzudringen, um besonders den Keller ein weiteres Mal in Augenschein zu nehmen. Im Keller der Anstalt fand die Gruppe daraufhin am Ende eines Ganges eine alte, erst kürzlich vermauerte Kammer. Kurz danach erschien für kurze Zeit eine rätselhafte Gestalt hinter der Gruppe, die jedoch gleich wieder auf geheimnisvolle Weise verblasste.

Am nächsten Tag fuhr die Gruppe zum ehemaligen Anwesen des Comte Fenalik in dem kleinen Ort Poissy vor den Toren von Paris. Dort erlaubte der neue Besitzer des Grundstücks den Charakteren im Garten zu graben, um nach dem womöglich noch erhaltenen, jedoch verschütteten Keller des ehemaligen Landhauses Fenaliks zu suchen. Bereits nach kurzer Zeit wurde die Gruppe fündig und konnte mit einiger Mühe im gefrorenen Boden eine Treppe und schließlich eine alte Tür freilegen. Bei der Untersuchung des sich dahinter befindlichen, noch ziemlich gut erhaltenen Kellers zeigte sich, dass in den Räumen in vergangenen Zeiten offensichtlich Menschen gefoltert worden waren. Die kleinen Räume beinhalteten nämlich jede Menge Folterinstrumente, Käfige und Skelette.
Im letzten Raum zog ein blasses Schimmern die Aufmerksamkeit der Gruppe auf sich. Wie sich bei näherem Hinsehen zeigte, stammte das unheimliche Leuchten von einer Rose, bei der an fremdartig schwarzen, öligen Zweigen zahlreiche bunte Blüten hingen. Am Boden des Raumes befand sich, vollständig in die Ranken der Rose eingewachsen, der linke Arm einer Statue - der erste Teil des Sedefkar-Simulakrums! Kevin begann sogleich den Arm aus den dornenreichen Ranken herauszuschneiden und nahm den Gegenstand an sich. Als sich daraufhin der Boden des Kellergewölbes mit Nebel füllte, rannten die erschrockenen Charaktere fluchtartig aus den unheimlichen Räumlichkeiten und fuhren wieder nach Paris.

Zurück im Hotel konnte die Gruppe am späten Abend beobachten, wie sich das Zimmermädchen Charlotte im angrenzenden Park mit dem Studenten Remi traf. Als die beiden in Richtung der verschneiten Grünanlagen weggingen, wurden sie von einer verhüllten Gestalt mit einem Revolver in der Hand verfolgt. Die Gruppe stürmte unverzüglich hinterher und konnte das Pärchen nach kurzem Kampf vor dem Verfolger retten.
Xeron
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Re: Chronik zur Kampagne Horror im Orient-Express

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3. Spielabend - Lausanne

Nach den Erlebnissen in Paris beschlossen die Charaktere den Absender eines Briefes, den sie von der Familie Lorien in Poissy erhalten hatten und der Hinweise auf eine der Sedefkar-Schriftrollen enthielt, in Lausanne aufzusuchen. Als die Charaktere dazu den Orient Express bestiegen, wurde ihnen der Luxus an Bord erst richtig bewusst: Es würde stets alles für eine angenehme Reise der Passagiere getan. Auf der Fahrt nach Lausanne lernte die Gruppe dann auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens kennen, nämlich die englische Schriftstellerin Agatha Christie, die sich gemeinsam mit den Charakteren fotografieren ließ, und die italienische Opernsängerin Catarina Cavollaro, die die Gruppe sogar zu ihrem Auftritt in der Mailänder Scala einlud.

Nach der Ankunft in Lausanne beschloss die Gruppe gleich den Verfasser des Briefes, einen gewissen Edgar Wellington, aufzusuchen. Edgar und sein Bruder William Wellington betrieben ein Präparatoren-Geschäft im Zentrum von Lausanne. Auf die Schriftrolle angesprochen, bot Edgar den Charakteren das Exemplar für 250 Pfund an. Allerdings hatte er das Dokument nicht da, sondern würde es erst besorgen müssen. Während des Gesprächs kam ein Bekannter von Edgar Wellington, der Duc des Esseintes, hinzu. Wie sich herausstellte, war auch er an der Schriftrolle interessiert. Daher wurde vereinbart, dass Edgar die Rolle besorgt und sich alle am Abend in einem Cafe in Lausanne treffen.

Vorher führte der Duc die Gruppe jedoch noch ein wenig in Lausanne herum und zeigte ihnen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Als sich der Duc von der Gruppe verabschiedete, hängte sich Dorothea an die Fersen des geheimnisvollen Fremden und verfolgte ihn bis zu seinem Haus in der Innenstadt. Nach einigen Stunden Warten verließ der Duc das Haus, ging jedoch nicht, wie zu erwarten gewesen wäre, zum Cafe, sondern stattdessen zum Haus der Wellingtons. Dorothea legte sich daraufhin beobachtend vor dem Haus auf die Lauer. Währenddessen wartete der Rest der Gruppe vergebens auf das Eintreffen von Wellington und des des Duc. Schließlich beschlossen die versetzten Charaktere zum Haus der Wellingtons zu gehen.

Dort trafen sie auf Dorothea und klingelten an der Tür. Als niemend öffnete, umrundeten sie das Haus und fanden den Hintereingang unverschlossen vor. Um nachzusehen, ob sich Edgar Wellington und der Duc des Esseintes im Haus befanden, betraten sie dieses durch den Hintereingang und gingen durch die Präparatoren-Werkstatt nach oben. In der Küche fand Ludwig William Wellington erstochen auf. Bei genauerem Hinsehen war zu erkennen, dass dem Ermordeten bei dem Blutbad sogar ein Stück Haut aus der Brust geschnitten worden war. Im Anschluss fanden die Charaktere auch den Bruder Edgar Wellington auf dem Bett in seinem Schlafzimmer - offenbar an einer Überdosis Drogen gestorben. Im Zimmer lagen außerdem eine Quittung, ein aufgeschlagenes Tagebuch, zwei Phiolen, davon eine mit Morphium und eine mit der Aufschrift "Traum-Lausanne", sowie eine versiegelte, auf alt getrimmte Schriftrolle.

Als von unten die Polizei zu hören war, flüchtete die Gruppe eilig zum Hintereingang hinaus in die Stadt und suchte das Haus des Duc des Esseintes auf, der sogleich als Mörder verdächtigt worden war. Die Haustür wurde kurzerhand aufgebrochen und in das Haus eingedrungen. Das gesamte Haus war fast ohne jegliche Einrichtung und mit einer dicken Staubschicht überzogen, lediglich eine Spur führte in den ersten Stock hinauf. Dieser Spur folgend, gelangten die Charaktere zu einer verschlossenen, massiven Holztür und brach sie auf.
Als die Gruppe durch die Türe trat, fand sie sich im gleichen Raum im Haus wieder. Alles war wie vor der Türe, es war also alles nochmal vorhanden. Daraufhin gingen die Charaktere durch das Haus in die Stadt hinaus. Die Stadt war dem Lausanne vor der Holztür sehr ähnlich, jedoch doch etwas anders: So war der Himmel dunkelrot statt schwarz und die umherlaufenden Leute waren mittelalterlich gekleidet. Offensichtlich befanden sie sich in Traum-Lausanne.
Ludwig kam daraufhin auf die Idee, das Tagebuch zu lesen, und fand darin Hinweise, dass die Sedefkar-Schriftrolle im Haus von Edgar Wellington im Traum-Lausanne versteckt wäre. Die Gruppe lief aus diesem Grund in Richtung des Hauses. Dabei begeneten sie einigen skurrilen, verstörenden Szenen und Phänomenen auf den Straßen von Traum-Lausanne und gelangten schließlich auf einen großen Platz, der voll von Menschen war. Mitten auf dem Platz war ein Podest aufgebaut, auf dem eine Statue, eine in eine Robe gehüllte Person und ein gefesselter Edgar Wellington stand. Die verhüllte Person stellte sich als der Duc des Esseintes heraus, der Edgar Wellington hier öffentlich anklagte. Ludwig erklärte sich auf der Stelle bereit, den armen Präparator zu verteidigen und versuchte standhaft die drei sehr willkürlichen Anklagepunkte zu entkräften, was ihm auch recht gut gelang, denn er bekam von der zu Leben erweckten und als Richter fungierenden Statue Recht gesprochen.

Als die Gruppe darauf mit Edgar davonging, hetzte der Duc den Mob auf und ließ die Gruppe verfolgen. Diese flüchtete in das Haus von Edgar, holte die Schriftrolle aus einem präparierten Bären und verließ das Haus durch den Hintereingang, als vorne gerade die Menge durch den Haupteingang durchzubrechen drohte. Durch die Tür hindurchgeschritten befand sich die Gruppe auf einer weiten, leeren Ebene wieder und fand dort eine einzelne Tür, durch die sie zurück ins reale Lausanne gelangte. Als die Charaktere dort das Haus der Wellingtons verließen, verblasste Edgar und löste sich auf. Die Gruppe eilte sogleich zum Hotel und von dort zum Bahnhof, um den nächsten Zug zu besteigen.
Im Zug sollte nun erstmal gefrühstückt werden. Doch während des Frühstücks erschien der Duc des Esseintes und verlangte die Schriftrolle. Doch als die Gruppe diese nicht herausgab und einen Zugbediensten um Hilfe rief, ging der Duc lauthals drohend davon. In der Schriftrolle, die in arabisch und alttürkisch verfasst war, befand sich auch eine Übersetzung ins Englische. Der Text handelte von wirren Gedanken über das Simulakrum und über das Häuten von Menschen.
Xeron
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Re: Chronik zur Kampagne Horror im Orient-Express

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4. Spielabend - Mailand

Als die Gruppe wegen starken Schneefalls in den Alpen leicht verspätet in Mailand ankam, fand sie einen fast menschenleeren Hauptbahnhof vor. Grund war offenbar der Umbau der Stazione Centrale. Die Gruppe fuhr unverzüglich zum noblen Grand-Hotel über dem Cafe Biffi in der Galleria Vittorio Emanuele, die mitten im Zentrum von Mailand zwischen der Scala und dem Dom gelegen ist. Dort berichtete ihnen der Portier, dass die Opernsängerin Catarina Cavollaro wie versprochen die Zimmer hatte reservieren lassen, selbst aber nie am Hotel angekommen war. Sie war zuletzt am Bahnhofsvorplatz gesehen worden, wo sie in eine schwarze Limousine mit Mailänder Kennzeichen eingestiegen war. Die Premiere von Aida in der Scala sollte trotz des mysteriösen Verschwindens des Opernstars aber dennoch wie geplant am nächsten Abend stattfinden.

Die Gruppe ruhte sich am restlichen Tag in erster Linie aus, da die letzte Nacht doch recht anstrengend gewesen war. Am nächsten Tag begann man mit der Recherche, wie es zum Verschwinden der Sängerin kommen konnte. Dabei fiel immer wieder auf, dass die ganze Stadt in einer depressiven Stimmung zu sein schien. Die Untersuchungen wurden jedoch durch die Sprachbarriere stark erschwert, da kein Charakter des Italienischen mächtig war, allerdings konnte Anna über ihre guten Lateinkenntnisse (und mithilfe eines Wörterbuches) doch einiges erschließen. Die so etwas aufwändigere Befragung zahlreicher Leute am Bahnhof brachte trotz aller Mühen dennoch keine nennenswerten Ergebnisse.
Das Studium diverser Zeitungen brachte dann aber doch etwas Interessantes hervor: Ein Zeitungsartikel berichtete über einen abendlichen Gesang mit der Stimme der Cavollaro mitten in Mailand, desweiteren wurden in dem Text Mitarbeiter aus der Requisite des Opernhauses zitiert. Die Gruppe beschloss daraufhin, einmal bei der Scala vorbeizuschauen, um dort mit den Mitarbeitern zu sprechen.

Da der Vordereingang des riesigen Gebäudes verschlossen war und am Hintereingang ein Türsteher stand, beschloss man, dass nur Dorothea versucht, mit einer Ausrede an dem kräftigen Mann vorbeizukommen. Nach einigem Hin und Her ließ der Wachmann die Journalistin schließlich ins Gebäude, wo sie zunächst etwas umherirrte und irgendwann zur Requisite fand.
Ein Gespräch mit einer jungen Kostümschneiderin brachte interessante Informationen. So waren in den vergangenen Jahren zahlreiche Requisiteure erkrankt und mussten ihre Arbeit aufgeben oder waren gar verstorben. Außerdem war vor kurzem eine Schneider-Puppe verschwunden, an der stets alle Kleider auf Anhieb gepasst hatten, Nadeln jedoch kaum zu befestigen waren.
Im späteren Gespräch innerhalb der Gruppe kam der Verdacht auf, dass es sich bei dem verschwundenen Torso um einen Teil des Simulakrums handeln könnte, gerade weil der Aussage der Schneiderin zufolge die Puppe ursprünglich aus Paris stammte.

Am Abend besuchten die Charaktere dann die Oper, um der Premiere von Aida beizuwohnen. Plätze waren in der ersten Reihe reserviert. In unmittelbarer Nachbarschaft, nur durch den Mittelgang getrennt, begann ein älterer Herr plötzlich mit der Stimme der Cavollaro eine Arie mitzusingen. Neben ihm saß außerdem eine alte Frau, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der Cavollaro aufwies, sowie vier kräftige Begleiter. Bei den beiden Alten waren deutlich jeweils Schnitte am Hals zu erkennen.
Als auf der Bühne plötzlich der Torso mitsamt einer Rüstung auftauchte, stürmte die Gruppe um den Alten aus dem Saal, dicht gefolgt von den Charakteren. Während alle anderen hinter die Bühne eilten, kümmerte sich Ludwig zunächst um die verwirrt wirkende ältere Dame, schlug sie dann jedoch nieder und begab sich ebenfalls hinter die Bühne. In der Zwischenzeit kam es in dem Gewirr der Gänge zum Wettlauf um den Torso. Die Charaktere waren dabei schneller und konnten den auf einem Brett mit Rollen befestigten Gegenstand zuerst finden. Als sie ihn dann gerade wegrollen wollten, kam der alte Mann mit zwei seiner Begleiter auf sie zugestürmt. Obwohl einer der beiden eine Schusswaffe in der Hand hielt, rannte Herbert den Gegenspielern entgegen, um für Ablenkung zu sorgen, und wurde dabei niedergeschossen, als er sie fast schon erreicht hatte. Indessen konnten Anna und Dorothea mit dem Torso entkommen, fuhren den Türsteher am Hintereingang um und flüchteten in das nahegelegene Hotel Savoy, wo sie sich ein Zimmer nahmen und den Torso im Schrank versteckten.
In der Zwischenzeit wurde auch Ludwig, der Herbert zu Hilfe eilte, angeschossen und beide kamen ins Krankenhaus. Dort wurden sie verarztet und im Anschluss von der Polizei verhört. Nach dem Erstellen des Protokolls konnten sie unter der Auflage Mailand nicht zu verlassen schließlich wieder gehen.
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