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Nächster Stammtisch: Dieses Mal am 27. März ab 19:00 Uhr in der Gaststätte Am Stift Haug. Siehe auch hier

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Kampaniengeschichte

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Juy Juka
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Kampaniengeschichte

Beitrag von Juy Juka »

Hallo,

vor Ewigkeiten hab ich mal bei einer Kampanie mitgeschrieben.
Ich hab das ganze in 3 Bücher im Spiel Never Winter Nights für den RPG-Server Nimbral gepackt.
Vor einigen Jahren hatte ich mal zu Kommentaren dazu gebeten aber mit dem Foren-Umzug ist es verschüttet worden.
Machen wir noch einen Versuch. :)

Gruß
Juy Juka
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Juy Juka
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Re: Kampaniengeschichte

Beitrag von Juy Juka »

[h=large]Haus Tezmo[/h]

[h=middle]Kapitel 0[/h]
Die letzten zwei Monate waren eine Zeit der Verluste für mich und mein Haus. Ich bin Essenora vom Hause Tezmo. Ich bin vom Volk der Dunkelelfen, eine Drow. Aus meinem Haus waren die Oberhäupter der Stadt Tezmo, der einzigen Stadt der Drow unter Cormanthor.
Doch vor nur wenigen Wochen kamen drei Drow, die auf Abenteuer ausgezogen waren und griffen die Stadt an. Die Wachen des Haupttors wurden niedergemetzelt und ohne zu stoppen drangen die Drei bis zu unseren Palast vor. Ich war an jenem Tag im südlichen Wachturm des Palastes und sah wie einer von ihnen das Steintor mit bloßer Faust aufschlug. Noch bevor einer von Uns reagieren konnte hatten die Abenteurer das Gebäude erreicht. Ihrem blutigen Feldzug entkamen nur wenige.
Wer überlebte musste aus dem Unterreich fliehen. Viele traf ich am nächsten Ausgang zur Oberfläche. Unter den Flüchtenden war auch eine Priesterin unserer Herrin Lolth. Sie verkündete allen, dass sie wisse wer den Angreifern die Informationen über unsere Herrschaft und unseren Palast gegeben hätte. Die oberste Priesterin, meine Freundin Nedylen hatte uns verraten. Mein Zorn lies sich nicht in Wort fassen, Sie sollte die einzig angemessen Strafe erhalten.
Im Wald von Cormanthor fanden wir ein Dorf von verweichlichten Drow die Elistaree anbeteten. Sie hatten uns nichts entgegen zu setzen! Einige, wohl die Intelligentesten, konnten entkommen. Und so erging der Befehl alle von ihnen, die wir sehen, zu töten.

[h=middle]Kapitel 1[/h]
Eigentlich begann alles wie ein weiterer langweiliger Tag in diesem widerlichen Wald. Es war hier einfach zu hell und die Weite zwischen diesen Bäumen war auch so ungewohnt. Ich zog mir mein Kleid über, suchte die Materialkomponenten für meine Zauber heraus und verstaute sie in der versteckten Tasche meiner Weste. Zwar Roch ich dadurch immer seltsam, aber bis jetzt war mir noch nie ein Zauber fehlgeschlagen, weil ich irgendeine Zutat verloren hatte.
Heute musste ich mit Rizzen und Tebryn die Straße überwachen. Rizzen und Tebryn waren zwei Krieger, die gerade ihre Ausbildung beendet hatten. Nach Stunden waren nur einige Menschen vorbeigezogen, nichts Erwähnenswertes. Irgendwann nach Mittag kommt eine weitere kleine Karawane. Unbeeindruckt werfe ich einen Blick auf die Wagen und da war er. Einer von den Eilistraee Anbetern. Vollkommen offen sitzt er auf dem Kutschbock neben einem menschlichen Händler. Er musste wahrlich mutig sein oder ein vollkommener Idiot. Egal, es war unsere Aufgabe ihn zu töten.
Wir hielten den Wagen an und Rizzen forderte den Händler auf ihm den Drow zu übergeben. Nach kurzem hin und her werden sie sich handelseinig und der Händler gibt seinen Wachen Befehl den Drow fest zu setzen. Tebryn geht hinüber und packt den Eilistraee Anbeter und zwingt ihn auf die Knie. Gerade als Rizzen dem Händler das Geld übergeben will stößt Tebryn einen Schrei aus. Der Dummkopf hatte die Schlange, die sich um den Arm des Drow geschlungen hat, übersehen und wurde gebissen.
In diesem Augenblick zog der Kniende sein Rapier und attackierte Tebryn. Aus dem Schatten des Wagens kam eine kleine schwarze Echse, nicht länger als 60cm, gehuscht und setzte gegen Rizzen an. Verflucht sollten diese Schwachköpfe sein. Ich beginne mich zu konzentrieren und die dichten Stränge des Gewebes nehmen Gestalt an. Aus dem Augenwinkel sehe ich, das Rizzen immer noch mit der Echse kämpft, ihre Größe scheint zu täuschen. Tebryn hat sein Schwert gezogen und wehrt die Angriffe des Drow ab kann jedoch keinen Treffer landen. Dem Händler und seinen Wachen schien es vollkommen recht, dass wir Drow uns gegenseitig bekämpften. Ich lenke meinen Geist auf meinen mächtigsten Zauber den ich Vorbereitet habe. Nur noch die Stränge des Gewebes zwischen die Finger nehmen und auf meinen Befehl hin springt das Geschoss aus magischer Energie von meinem Finger. Mit absoluter Präzision schießt die Kugel los und trifft den Drow. Doch meine Freude wehrt nur kurz. In der nächsten Sekunde stößt die schwarze Echse einen Schwall von grüner Flüssigkeit aus, die Rizzens Haut zerfrist und ihn mit einem Schrei zu Boden schickt. Jetzt erst sehe ich die eng anliegenden Flügel der Echse. Es muss sich um einen Drachen handeln. Zwar einem sehr jungen, aber denn noch ein Drache. Was soll ich nur tun? Zu allem Übel landet dieser Eilistraee Drow auch noch einen Treffer an Tebryns Hals. Mit einer schnellen Handdrehung bilde ich einen Kreis im Gewebe und durch mein Wort entsteht eine Kugel aus Säure. Der Wurf trifft die Drow doch hilft es nicht. Gleichzeitig gegen die Angriffe des Drachens von hinten zu bestehen und die Rapier Stiche von vorne abzuwehren ist zu schwer für Tebryn und er geht in die Knie. Ich laufe los, aus dem Schutz der Bäume heraus kann ich die Karawane vielleicht beobachten aber diesen Kampf kann ich nicht gewinnen. Da spüre ich es. Ein Wurfpfeil hat mich getroffen. Direkt unter dem rechten Schulterblatt, denke ich noch, bevor die Schwärze mich überkommt.

[h=middle]Kapitel 2[/h]
Meine Schulter schmerzt schrecklich und ich weiß nicht wo ich bin. Ich befinde mich in einem Zelt und bin gefesselt. Ach ja, ich wurde von einem Wurfpfeil erwischt. Warum lebe ich noch? Wir wurden doch alle besiegt. Nachdem ich mich aufgesetzt habe ist mir klar, dass ich nicht in einem Zelt liege. Es ist ein Wagen mit einer Plane. Meine Hände und Füße sind mit einem kräftigen Seil verschnürt, eine Flucht ist wohl aussichtslos. Die Schneiderin hatte Recht, ich könnte einen versteckten Dolch im Ärmel gut gebrauchen. Nach einer holprigen Fahrt stoppt der Wagen. Ich höre einige Menschen auch wenn ich ihre Sprache nicht verstehe. Es scheint als würde ein Lager aufgeschlagen.
Ein Gespräch kann ich verstehen. Es ist die Stimme des Elistraee Anbeters. Er erzählt gerade, dass seine Sippe von uns vertrieben wurde. Sein Gesprächspartner antwortet, doch klingt seine Stimme seltsam. Sie scheint von Unten zu kommen und hört sich an als währe der Mund aus dem sie kommt nicht für Elfisch gedacht. Der Andere nennt den Drow Jajer und scheint verärgert, dass er mich nicht töten sollte. Die Stimmen kommen langsam näher. Jajer öffnet die Plane des Wagens und klettert herein. Er blickt zu mir und beginnt zu lächeln. Was soll das, er als Drow sollte es besser wissen. Ich könnte mich niemals mit meinem Feind verbünden und werde auch mein Haus nicht verraten. Er stellt den Teller mit Gemüse und einem Stück Fleisch vor mich hin und fragt, wie ich heiße und meint sein Name sei Jajer. Dieser Widerling, ich würde ihm am liebsten ins Gesicht spucken, doch ich lasse es, weil er sein Rapier am Gürtel trägt. Stattdessen wende ich mich schnell ab. Er verlässt den Wagen und spricht weiter mit jenem Anderen. Ich rieche am Essen, vielleicht will er mir ein Gift oder ein Wahrheitstrank verabreichen. Es scheint nicht so. Das Essen ist nicht besonders gut.
Die Fahrt setzt sich noch einige Tage fort und Jajer versucht immer wieder mit mir zu sprechen. Von Tebryn oder Rizzen bekomme ich nichts mit. Sie könnten in einem der anderen Wagen gefangen gehalten werden.
Eines Mittags höre ich Jajer stockend die Sprache der Oberweltler sprechen. Er kommt in den Wagen und zieht seinen Dolch. Ich spanne meinen Körper an. Er sollte kein leichtes Spiel haben, wenn er endlich begriffen haben sollte, dass ich nichts sagen werde. Doch der Dolch sticht nicht auf mich nieder. Jajer zerschneidet meine Fussfesseln. Es scheint als würde er sich von der Karawane verabschieden. Von draußen ruft jene andere Stimme, die sich so seltsam anhört, und drängt zum Aufbruch. So steige ich aus dem Wagen. Die Sonne ist unangenehm Hell und nach zwei, drei mal Blinzeln kann ich mich umsehen. Wir haben den Wald verlassen, sind aber noch nah genug um ihn deutlich zu sehen. Ich sehe jenen Händler mit dem Rizzen gesprochen hatte. Dieser Schwachkopf hatte sich noch einmal mit dem Mann eingelassen, der sein Leben ohne zu zögern für ein paar Goldmünzen verkauft hätte. Ich suchte nach der Quelle der anderen Stimme, ihr Besitzer musste unmittelbar vor dem Wagen gestanden haben. Das war er wohl. Es war der kleine Drache. Aus der nähe sah die Kreatur gar nicht mehr wie eine Echse aus. Er hat eine eingefallene Augenpartie, kleine Hörner, die wie Knochen aussahen, ragen aus seiner Stirn und sie war von einem leichten Verwesungsgeruch umgeben. Sein einziger Besitz scheint der Lederbeutel, der zwischen seinen Flügeln klemmt, zu sein. Als der Drache äußerst unhöflich darauf bestand mich auszuschalten antwortete Jajer, dass ich noch nützlich sein könnte und Onyxia, wie der Drache hieß, sich beruhigen solle. Wir laufen durch den kleinen Ort in dem die Karawane gehalten hat. Jajer scheint sich der wütenden Blicke der Dorfbewohner nicht bewusst zu sein, doch mit jedem Schritt fühle ich mich unwohler. Die Beiden unterhalten sich mit ein paar Bauern, wobei sie ein kleines Buch benutzten und die Wörter daraus vorlesen. Sie schienen die gewünschten Informationen erhalten zu haben, denn wir steuerten auf ein größeres Haus zu. Hinter der Eingangstür verbirgt sich ein kleiner Verkaufsraum. Die Auswahl ist überraschend vielfältig und es kommt auch ein Handel zustande. Auch wenn es schon Nachmittag ist brechen wir auf.
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Juy Juka
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Re: Kampaniengeschichte

Beitrag von Juy Juka »

[h=large]Essenora[/h]

[h=middle]Kapitel 3[/h]
Ich kann die Himmelsrichtung an der Oberfläche nicht bestimmen und so bin ich relativ orientierungslos. Nach einem langen Marsch wird ein Lager aufgeschlagen. Jajer scheint kein besonders guter Koch zu sein und von dem was der Drache frist würde ich vermutlich sterben.
Die Gespräche zwischen Jajer und Onyxia drehen sich nur um Ihr großes Abenteuer. Die Beiden scheinen solche dummen Glückspilze zu sein von denen viele Legenden berichten. Meine Wunde ist wieder verheilt, doch ohne eine Waffe oder genügend Ruhe um meine Zauber vorzubereiten werde ich es nicht wagen zu fliehen. Onyxia erzählt schon wieder von dieser seltsamen Glaskugel aus der eine magische rote Flamme aufgestiegen ist. Es scheint, als habe die magische Energie seinen Körper durchdrungen und ihm Kräfte gewährt. Selbst die kleinste Wunde, die er verursacht, brennt als würden die Lavaströme der Feuerebene einem das Fleisch versengen. Onyxia trägt keine Waffen und Jajer hat außer seinem Rapier nur noch einen Dolch im Gürtel stecken. Mir ist noch keine Idee gekommen, wie ich an eine Waffe bekommen soll.
Seit zwei Tagen sind wir durch keine der kleinen Ansiedlungen mehr gekommen, in denen die Bauern ihre Feldfrüchte verkaufen. Doch wird der Weg hier immer breiter und es sieht so aus als würden hier häufiger Karren entlangfahren. Gegen Abend kommt eine Stadt in sicht und Jajer zieht das Tempo an, um noch vor Sonnenuntergang die Stadttore zu passieren. Die Wachen mustern uns streng und durchsuchen alles Gepäck. Onyxia wird nur widerwillig hinein gelassen.
Hier streifen uns nur noch selten solche Hass erfüllten Blicke, wie am Rande Cormantors.

[h=middle]Kapitel 4[/h]
Für die Nacht hat Jajer zwei Zimmer bei einem Wirt gemietet. Höflicher weise haben die beiden Herren - ist Onyxia ein Mann? - mir alleine ein Zimmer überlassen. Diese Idioten!
Einige Stunden bleibe ich liegen. Leise schleiche ich zur Tür und spähe über den Gang ins andere Zimmer. Oben auf dem Schrank bewegt sich etwa. es ist eine kleine Kreatur. Bei den Dämonen es ist dieser Drache. Zurück im Bett überlege ich, was ich über Drachen weiß.
Einige können Wärme sehen, genau wie unser Volk. Das sollte kein Problem sein, das Holz des Gebäudes strahlt genug Wärme ab, um sich zu Verbergen. Seine Flügel werden dem Wesen in den engen Straßen der Stadt nicht viel nützen. Also auch kein Problem. Bleibt nur noch mein Geruch, denn Drachen können unglaublich gut riechen.
Ein Lächeln kommt über meine Lippen. Die Zwei hatten ja meine Materialkomponenten, in der versteckten Tasche meiner Weste, nicht gefunden. Damit lässt sich aus Öl und der Wurzel des gelben Pilzes ein wundervoller Geruchsblocker herstellen. Der Drache wird nicht einmal merken, dass seine Nase nicht funktioniert. Lächelnd suche ich die Zutaten heraus, legen den Köder aus und versteckte mich.
Ich muss nicht lange warten. Die Echse schleicht mehr schlecht als gekonnt ins Zimmer. Sie kann mich wohl nicht finden und beginnt sofort zu schnüffeln. Das Tier fällt sofort auf den Gestank des Geruchsblockers herein und beißt in meine Weste. Ha! Er wird für die nächsten Tage ein Parfüm nicht von einem Haufen Rothedung unterscheiden können. Ich höre wie er über den Gang zu Jajer eilt und unser Sprache mit seinem Maul verunstaltet.
Nach einem kurzen Blick durch die Tür verschwinden die Beiden aus dem Gasthaus. Der Weg ist frei, ich verschwinde hinaus in die dunkle Stadt.
Mein Weg durch die Straßen ist lang und beschwerlich. Ich weiche jedem aus, der noch auf der Straße ist und suche nach einem Weg hinaus. Ich bin mir sicher, dass mich etwas verfolgt, aber ich kann niemanden entdecken. Am Nachthimmel sehe ich auch nichts fliegen. Plötzlich steht er vor mir! Ein Drowkrieger, ein Mann meines Volkes bewaffnet und gerüstet. Ohne ein Wort zu sagen winkt er mich mit sich. Was soll das? Hat mein Haus von meiner Gefangenschaft erfahren? Wieso sollten Sie mich dann retten? Ich muss wachsam sein und darf diesem Mann nicht vertrauen. Zu spät, ich bin ihm bereits gefolgt und er steht aufrecht vor mir mit einer erhobenen Keule. Ich rolle mich nach rechts ab, aber der Schlag streift meine Schulter. Der Krieger wirbelt herum während ich mich noch versuche in Verteidigungshaltung zu bringen. Ein schwerer Schlag auf die Schläfe lässt meinen Kopf wie in Flammen schmerzen. Meine Sicht verschwimmt, ich glaube ich sinke zu Boden und dieser Bastard lacht.

[h=middle]Kapitel 5[/h]
Schmerz durch zuckt die Nebel der Ohnmacht. Ein Blinzeln entfacht ein wahres Inferno in meinen Augen. Später, ich weiß nicht wie viel, öffne ich die Augen noch einmal. Es ist unangenehm aber es geht. Das Gasthaus, „mein“ Zimmer und dort beugt sich Jajer über mich.
Er redet auf mich ein aber ich verstehe ihn nicht. Wie bin ich nur zurück gekommen? Jajer kann sich nicht als dieser Krieger verkleidet haben, oder?
Was ist das in seinem Blick? Seine Augen wirken so ... seltsam. Sorge? Ist dieser Trottel tatsächlich um mein Wohl besorgt? Ich könnte laut los lachen, würde mein Schädel nicht so schmerzen. Ich werde mal testen, wie dumm er wirklich ist.
Ein paar leise: „Wo bin ich?“, „Was ist geschehen?“ und „Wer bin ich?“ später habe ich Jajer aus getrickst. Mal sehen, wie er reagiert. Er ruft den Drachen ins Zimmer. Soll ich entsetzt aufschreien? Nein, ohnehin zu spät. Er redet mit der Kreatur. Einen Augenblick später wendet er sich mit einem Lächeln auf den Lippen zu mir. Ein geheucheltes „Schwester“ von aus seinem Mund erfordert meine ganze Konzentration um die Scharade aufrecht zu erhalten. Ich lächle ein bisschen dümmlich und antworte „Bruderherz?“. Doch als er versucht mir einen dümmlichen Menschennamen zu geben platzt es aus mir heraus! Zum Glück sage ich nicht zu viel und die Beiden akzeptieren einfach, dass ich Essenora heiße.
Mit diesen neuen „Verwandtschaftsverhältnissen“ verlassen wir die Oberflächenstadt. Jajer erzählt, dass wir uns der Grenze diese bedeutungslosen Landes nähern und nur noch diesen Hügel, am Horizont, zwischen uns und dem nächsten Menschenreich liegt.
Der Hügel entpuppt sich als Gebirge und das „nur noch“ als ein halber Zenttag zu Fuß. Eines Tages verlassen wir die weiten Felder der Bauern und durchqueren das Unterholz rings um den Berg. Eine Bewegung in der Hecke zu unserer Linken veranlasst Jajer sein Rapier zu ziehen. Gespannt erwarten wir, welche Kreatur zum Vorschein kommen wird.
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Juy Juka
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Re: Kampaniengeschichte

Beitrag von Juy Juka »

[h=large]Zurück nach Cormanthor[/h]

[h=middle]Kapitel 6[/h]
Plötzlich setzt die ganze Hecke nach vorne und eine dicke Ranke aus Zweigen und Blättern versetzt Jajer einen Schlag vor die Brust, der Ihn zurück Taumeln lässt. Kaum hat er sich wieder gefangen beginnt er zu sich zu Konzentrieren, flüstert einige Worte und ich kann sehen wie sich nach den Bahnen seiner Finger folgend eine Rüstung aus magischer Energie um Ihn schließt.
Onyxia stürmt nach vorne und speit einen grünen, ätzend riechenden Strahl auf die Pflanze. Die Säure tropft von den Blättern, ohne besonders viel Schaden angerichtet zu haben, es bleiben nur einige schwarze, schwelende Striche zurück. Die Hecke scheint es jedoch bemerkt zu haben und wendet sich dem Drachen zu – soweit ich ihre Vorderseite erkennen kann.
Ich selbst weiche den sich windenden Ranken auf dem Boden aus. Wenn die Kreatur Jajer oder Onyxia erwischt, wird es für mich leichter zu fliehen. Sterben jedoch Beide, stehe ich der Bestie alleine gegenüber. Soll ich eingreifen?
Eine Ranke des Ungetümes schnellt in Jajers Richtung, der sich jedoch in seinem Angriff darunter hinweg duckt und mit seinem Rapier tief eindringt und einige Zweig heraus reist.
Ein weiterer Arm wirbelt auf Onyxia nieder, der mit Klauen und seinem Maul auf die Hecke einschlägt und beißt.
Doch noch bevor die Beiden zum nächsten Angriff ausholen, hat sich die Lücke, die Jajer gerissen hat, geschlossen und von Onyxias Treffern zeugen nur noch winzige Löcher. Es sieht schlecht für sie – nein, für uns aus. Das Pflanzenmonster wird die Beiden sicher schlagen und dann bin ich an der Reihe! Soweit werde ich es nicht kommen lassen.
Ich rufe mir die Gesten für einen Zauber ins Gedächtnis. Meine Konzentration erlaubt mir das Gewebe rings um mich war zu nehmen. Mit einer einzigen Handbewegung habe ich das nötige Muster geschaffen. Ich nehme die Stränge zwischen meine Finger und mit meinem Befehlswort auf den Lippen lasse ich die Energiekugeln auf die Bestie zuschießen. Mit absoluter Perfektion schlagen sie auf der Bestie ein.
Während Onyxia mit aller Wut die das Monster in Schach hält zieht sich auch Jajer zurück und beginnt zu Rezitieren. Mit einem gelben Pulver in der Hand macht er ein Linie mit zwei Knicken in die Luft. Beim seinem Letzten Wort stoßen Flammen aus den Ecken der Linie horizontal auf die Bestie zu. Dem ersten Kann das Monster noch ausweichen doch der zweite steckt es in Brand.
Durch das Feuer abgelenkt kann sich die Hecke nicht gegen Onyxias Angriffe verteidigen und steckt heftige Schläge ein.
Es windet sich und versucht die Flammen an seinem Leib zu ersticken. Doch selbst da wo es dem Monster gelingt, verschwinden die Verbrannten stellen nicht wieder, wie die anderen Verletzungen.
Wie besessen hackt Onyxia auf den Leib der Hecke ein, reißt ganze Brocken heraus. Lässt nicht nach und treibt die Kreatur zurück.
Ich beginne einen Feuerzauber. Ich verstreue Schwefelpulver über den passenden Stellen des Gewebes, wo sich fünf Stränge kreuzen. Drei Schwefelflecken bleiben in der Luft schweben. Ich ziel auf die Bestie und schnippe gegen den ersten Fleck. Die Flammenzunge fährt knapp vorbei. Onyxia fliegt vor das – nun ja – Gesicht des Monsters. Die Sekunde nutzend stoße ich beide verbleibenden Flammenzunge gegen das Ungetüm. Onyxia lässt sich fallen und die Flammen versengen ihr Ziel.
Aus dem Augenwickel sehe ich, wie Jajer mit einer schnellen kreisförmigen Bewegung Feuer in seiner Hand erschafft. Ein hinweggetäuschter Ausfall mit dem Rapier und er drückt seine brennende Handfläche auf das Pflanzenmonster.
Mit einem Brüllen speit Onyxia einen weiteren Strahl grüner Flüssigkeit aus. Doch diesmal durchzogen mit dem roten Flackern von Flammen.
Versengt und schwarz sinkt das Monster zusammen und regt sich nicht mehr. Als wir sicher sind, dass es sich nicht mehr regen wird. Ziehen wir weiter in ein neues Land der Menschen.

[h=middle]Kapitel 7[/h]
Die Reisen auf der Oberfläche scheinen weit aus friedlicher zu sein, als man glauben mag. Man kann dem Bauernpack ohne Mühe ausweichen und sollten Sie einem doch einmal begegnen fliehen diese Feiglinge – Hahahaha. Seltsamer weise kauft Jajer immer wieder Nahrung von diesen Tölpeln, man könnte es Ihnen doch so leicht wegnehmen. Angst erfülltes Schweigen breitet sich in jeder Taverne aus, wenn wir Sie betreten. Doch die meisten dieser widerlichen Menschenwirte lässt sich von ein, zwei Goldmünzen überzeugen. Ich verstehe zwar die Sprache der Menschen nicht, jedoch ist sie so simpel und barbarisch, das man im allgemeinen erkennt worum es geht. Die meisten Gespräche zwischen Jajer und den Wirten handeln von Nahrung, Unterkunft oder Geld. Was für ein niederes Leben! Ich hoffe diese Gruppe bald hinter mir lassen zu können.
Eines Abends unterhalten sich Onyxia und Jajer ausnahmsweise nicht über ihre ach so „glorreiche“ Queste. Jajer erzählt etwas von einem Gerücht, ein mächtiges Artefakt soll geborgen worden sein, eine mystischer Anhänger, der es einem erlaubt an vielen Orten zugleich zu sein. Ein Händler soll viel Geld dafür bieten, wenn man die Person für ihn findet, die das Amulett zur Zeit hat und Jajer möchte in der nächsten Stadt mit eben jenem Händler sprechen.
Wie geplant sitzen wir am nächsten Abend mit dem Händler in einem abgeschiedenen Zimmer einer zwielichtigen Taverne. Bei dem Gespräch geht es offensichtlich um Gold, um viel Gold. Andernfalls würde sich der kahlköpfige Kaufmann nicht so die Hände reiben. Er scheint immer mehr davon überzeugt, dass ein Drow – wie grässliche der Name unseres Volkes aus dem Mund so eines elenden Menschen klingt – die Aufgabe erfüllen kann. Das Gespräch wendet sich der Entlohnung zu, offensichtlich an den Schweißperlen auf der Glatze des Kahlkopfs zu erkenne. Die Diskussion zieht sich so dahin und es wird später und später. Weder Jajer noch der kahlköpfige Kaufmann scheinen mit der Entwicklung zufrieden zu sein. Der Händler scheint regelrecht ärgerlich und erbost zu sein. Alle Oberflächenbewohner scheinen Ihre Gefühle nicht richtig im Griff zu haben, man kann sie so leicht lesen wie ein – nein, sogar leichter als ein Buch.
Und was ich im Moment im Gesicht des Händlers lesen kann gefällt mir gar nicht. Neben der Gier, die er schon von Anfang an ausgestrahlt hat, ist ihm die Zornesröte ins Gesicht geschossen. Das macht ihn eigentlich nur lächerlich, jedoch ganz zart, nur ein Hauch von Hinterlist und Freude ist in seinen Augen. Das kann nur ärger bedeuten.

[h=middle]Kapitel 8[/h]
Das Treffen mit dem kahlköpfigen Kaufmann liegt nun gut einen Zenttag zurück. Er scheint doch nichts gegen uns zu planen oder sein Plan ist nicht aufgegangen. Die Reise führt in gleiche Richtung weiter wie bisher, doch die Gespräche von Onyxia und Jajer handeln jetzt auch ab und zu von dem Anhänger, von diesem Artefakt. Wie jeden Abend reden die beiden wieder während wir auf der Suche nach einem Ort zum schlafen sind. Ein leer stehendes Haus am Rand des Dorfes fält mir auf.
Es scheint noch nicht lange verlassen zu sein. Es stehen noch einige der Möbel herum und es hat sich noch keine so dicke Staubschicht gebildet. Ich richte eins der Betten und mach es mir darauf bequem. Jajer sitzt am Tisch und Onyxia darauf, sie reden immer noch. Ich folge dem Gespräch nicht richtig aber vermutlich geht es wieder um „die Queste“ - ich muss gähnen. Mit einem „Gute Nacht“ von Jajer und einem Schnauben durch Onyxia lege ich mich hin und bin auch bald eingeschlafen.
Es ist dunkel als ich aufwache. Aber warum bin ich wach, ich bin doch noch müde? Da! Jemand streicht über meinen Nacken! Mit den ersten Silben eines Zaubers auf den Lippen sitze ich im nächsten Moment auf dem Bettrand. Doch eine Hand hält mir sofort den Mund zu und ein Dolch schnellt an meine Kehle. Der Unbekannte zerrt mich hoch und stellt sich hinter mich. Denn Onyxia und auch Jajer regen sich am Tisch. Beide sitzen noch da, mit einem Büchlein zwischen sich und scheinen beim Lesen eingeschlafen zu sein.
Beide haben wohl die Situation begriffen und stehen mir und dem Unbekannten kampfbereit gegenüber. Doch zögert Jajer anzugreifen und hält sogar Onyxia zurück. Er scheint um mein Leben bemüht zu sein – töricht, aber für mich auch äußerst nützlich!
Der Angreifer verhält sich geschickt. Er manövriert mich immer zwischen sich und den andern Beiden. Gleichzeitig bewegt er sich zu einer günstigen Position, um zu verhindern, dass er von der Seite angegriffen wird. Jetzt beschäftigt er Jajer auch noch mit Fragen, er erkundigt sich nach dem Artefakt – jetzt weiß ich, warum er meinen Hals abgetastet hat.
Als Jajer beteuert, dass wir das Artefakt nicht haben, regt der Unbekannte sich auf und Jajer nutzt die Gelegenheit und stößt vor. Ich sehe wie die blutige Klinge des Rapieres wieder zurück gezogen wird. Der Angreifer hat wohl einen Treffer eingesteckt und ist verschreckt, denn er zieht sich zurück – jedoch weiterhin mit mir als Schild. Als wir vor der Tür des Hauses stehen, tritt er diese plötzlich vor Onyxia und Jajer zu.
Plötzlich liege ich auf der Schulter des Unbekannten und sehe das nur noch das Dach des Hauses in einigen hundert Metern Entfernung. Er hat mich anscheinend versucht nieder zu schlagen. Halb betäubt merke ich, wie er eine kleine Flasche mit blauer Flüssigkeit von seinem Gürtel nimmt und wirft. Er stürmt in die selbe Richtung los und völlig überraschend spüre ich ein magisches Kribbeln durch meinen ganzen Körper huschen.
Wieder klarer merke ich, dass wir mitten durch einen Baum gegangen sind. Ein magisches Tor hat sich in Ihm geöffnet.
Das Haus ist verschwunden, ich scheinen mitten im Wald zu sein. Ich kenne die Gegend doch! Dies ist Cormanthor, genau das Gebiet, unter dem meine Heimatstadt liegt. Ich bin direkt über Tezmo.

[h=middle]Kapitel 9[/h]
Als nächstes fesselt mich mein Entführer an einen Pfahl. Meine Hände sind über meinem Kopf mit einem Seil an einen Metallpflock in dem Pfahl gebunden. Dieses Schwein bindet mir auch noch den Mund mit einem Lumpen zu! Ich versuche einen meiner besonderen Zauber herauf zu beschwören. Mit mächtigen metamagischen Techniken kann ich Ihn wirken, ohne Gesten und ohne Gesten ohne zu sprechen. Doch noch ehe ich gezielt habe, tritt er in den Schatten und ist einfach verschwunden.
Was ist los? Ich suche den begrenzten Bereich, den ich sehen kann, mit den Augen ab. Eine Zauberformel dringt an mein Ohr. Die Stimme kenne ich. Es ist Jajer. Aus dem Augenwinckel kann ich beobachten, wie sich eine kleine schwarze Echse in ein Gebüsch stürzt – Onyxia. Ein kurzes Klirren von Dolch und Zähnen gefolgt von einem Aufschrei. Doch es ist Onyxia, taumelnd kommt er wieder aus dem Gebüsch. Was ist geschehen?
Schweigen – Sekunden lang rührt sich nichts. Eine Gestalt tritt neben mich. Es ist Jajer, er beginnt den Pflock zu bearbeiten. Wohl um mich zu befreien. Als Onyxia sich mit einem Aufbrüllen wieder in Dickicht stürzt macht Jajer einen Zauber bereit. Wieder ist Onyxias Schmerzensgebrüll zu hören. Nur einen Augenblick später zischt ein Wurfpfeil aus einer völlig anderen Richtung her ran und trifft Jajer. Noch während Jajer taumelt zischt Onyxia wütend vorbei und stürzt in das Dickicht. Onyxia blutet schlimm aus zwei Wunden knapp am Auge, er muss so gut wie Blind sein. In den Augen Jajers kann ich seine schwäche sehen, ich sehe wie seine Konzentration verschwindet und sich die Energie des Zaubers verflüchtigt.
Aufs neue beginnen die Angriffe. Onyxia eilt über die Lichtung, langsamer als vorher, da er sich scheinbar nur noch mit seinem Geruch orientiert. Jajer zieht eine Pergament aus seiner Gürteltasche. Das Schriftstück ist doch viel zu klein für eine Schriftrolle. Er liest auch keine Zauberformel vor sondern wedelt nur mit dem Pergament. Was soll das?
Eine lautes Krachen! Ein riesiger Humanoide hat mit einer Keule fast einen Baum entwurzelt! Woher kommt der Riese?
Onyxia erscheint wieder in meinem Blickfeld. Er ruft etwas von wegen, der Entführer sei oberhalb der Höhle. Jajer holt ein weiteren Zettel aus seiner Gürteltasche und im selben Augenblick wie er damit wedelt erscheint scheinbar aus dem Nichts ein zweiter Riese. Die Kreatur steht direkt über dem Höhleneingang und ragt wie eine gewaltige Statue in die Höhe. Zu Füßen des Riesen springt ein Mensch auf – mein Entführer. Die gewaltige Keule des Riesen hebt sich und fährt nur Sekundenbruchteile später auf den völlig überraschten Kerl hernieder ...
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